Es wird Zeit, dass wir über ein hochemotionales Thema sprechen: Durch welches Medium ist der Musikgenuss am Größten? 🙂 Vorneweg, es gibt kein richtig und falsch – jede Art hat ihre Daseinsberechtigung. Was uns Musikliebhaber schocken wird: Ich bin überzeugt, dass viele sich gar keine Gedanken mehr darüber machen und ausschließlich digitale Angebote (Amazon Music, Spotify, Apple Music etc.) nutzen. Und auch das ist vollkommen in Ordnung – die schöne neue digitale Welt hat doch schließlich einige Vorteile zu bieten. Auf der anderen Seite ist gerade die Haptik für „Traditionalisten“ ein nicht zu unterschätzendes Gut. Und dann gibt es noch Leute wie mich, die alles lieben und die jeweiligen Vorteile für sich nutzen.
„Früher war alles besser.“ Gott, was ein Schmarren. Von irgendwelchen Lebensstandards abgesehen stimmt es faktisch einfach nicht. Es war höchstens „einfacher“. Aber weniger aus Gründen der Lebensgestaltung (nein, wir driften jetzt nicht in die Geschichte der Soziologie und Philosophie ab 🙂 ), sondern schlicht und ergreifend aus Mangel an Auswahlmöglichkeiten.
Und das galt selbstverständlich auch für die Art, wie Musik genossen werden konnte. Wollten wir einen bestimmten Titel zu der gewünschten Zeit hören, führte kein Weg an dem sogenannten Vinyl (Schallplatte) vorbei. Das war schon ein wahnsinniger Fortschritt. Unsere Lieblings-Interpreten auf einer wortwörtlich riesigen Scheibe. Nur mit dem mobilen Hören war es schwierig. Das änderte dann die Kassette. Kompakt genug, um sich sogar im Auto an seiner Lieblingsmusik zu berauschen. Apropos Rauschen: Beide Tonträger konnten das mit der Zeit außerordentlich gut. Heute würden wir es als Retro-Charme betiteln. Früher war es mitunter äußerst nervig.
Ein Game-Changer kam dann mit der CD. Es handelt sich dabei um ein digitales Medium. D.h. nicht nur beim Abspielen mit einem Klick von Lied 9 zu Lied 8, sondern auch beim Aufnehmen! Es waren auf einen Schlag wesentlich mehr Schnitte und allerlei digitale Effekte wie Tonhöhenkorrektur möglich. Wahnsinn. Klar, auch das gefällt verständlicherweise nicht jedem, aber es ist ja jedem selber überlassen was er umsetzen will. Das Manko der Langlebigkeit und des Speicherplatzes wurde von der nächsten Weiterentwicklung abgelöst: Einzelnen Dateien – erst auf einem Speicher, später in der Cloud von den verschiedenen Anbietern. Theoretisch unbegrenzte Auswahl an Titeln und Interpreten. Überall (ein Hoch auf den Breitbandausbau 😉 ) Griff- und Abspielbereit. Und für die Einrichtungs-Minimalisten unter uns war das Verschwinden der „Staubfänger“ ebenfalls Goldwert.
Jetzt stellen sich viele die Frage: Schön, aber wo bleibt die Haptik? Sind wir ehrlich: Die Cover-Gestaltung von Schallplatten, Musikkassetten oder auch CD’s war ein nicht zu vernachlässigender Faktor der künstlerischen Expression. Klar, auch heute gibt es ein digitales Bild. Aber das habe ich nicht in der Hand. Das steht auch in keinem Regal. Und dann gab es noch diese limitierten Boxsets. Hach, ein Träumchen. Von manchen Metal-Bands gehören die Cover-Artworks an die Wand! Das ist wirklich moderne Kunst. Auch ich habe regelrecht Musik gesammelt und mit voller Bewunderung die Cover betrachtet. Deshalb kann ich das nur zu gut verstehen. Mir leuchtet auch ein, dass Vinyl einen unglaublichen Charme hat. Aber ehrlich: Die digitalen Möglichkeiten sind schon verdammt praktisch. Jedem das seine! Es gibt im Musikmedien-Vergleich weder Sith noch Jedi – deshalb macht was euch gefällt und lasst das mit den Music Wars.
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