Wie startet jede Planung auf einen Live Gig? Richtig, mit der Setlist! Dies sollte auf keinen Fall in einem zu schnellen herunterschreiben der Songs münden. Lass dir damit Zeit und mache dir unbedingt Gedanken. Denn eine Setlist definiert einen erfolgreichen Auftritt bereits im Vorfeld. Prinzipiell ist es wichtig, dass du dich auch nach dem Auftritt noch einmal intensiv mit der Setlist auseinandersetzt: Was kam gut an? Welche Reihenfolge hat sich als hilfreich erwiesen? Wurde der zeitliche Rahmen eingehalten? Das hilft dir beständig besser zu werden.
Der berühmte Spannungsbogen sollte nicht nur in der Literatur gespannt werden, sondern auch in der Musik. Versetze dich in die Lage des Publikums (was du übrigens immer machen solltest – nicht nur bei den Musikerklamotten). Du bist verantwortlich, dass die Leute unterhalten werden. Und eine Dramaturgie sorgt für Abwechslung und Emotion. Nichts ist langweiliger als ein und dieselbe Stimmungslage bei den Songs. Hier bleibt weder ein Lied, geschweige denn deine Band in Erinnerung.
Song | Spannungsbogen | Zielsetzung |
1 | Opener | Publikum in Schwingung bringen, sollte nicht vom besten Sound abhängig sein! |
2 | Steigerung | Song der immer funktioniert – beliebter Live-Song, möglichst direkt auf den ersten Song, eine Schippe drauf |
3 | Weitere Steigerung | Hinführen zum ersten Highlight, vor diesem Lied erstmals Ansagen angebracht |
4 | Leichte Senkung | Vorbereitung auf das nachfolgende Highlight |
5 | Highlight | Highlight-Song, z.B. aktueller Hit |
6 | Senkung | Herunterkommen, um erneute Spannung aufzubauen, bspw. Ballade o.ä. – alles danach wirkt wieder flotter |
7 | Steigerung | Langsam wieder an Fahrt gewinnen |
8 | Weitere Steigerung | Einen Gang hochschalten, um die Stimmung zu treiben, gegen Ende sollten immer auch die Mitmach-Songs zunehmen |
9 | Absolutes Highlight | Highlight-Song, z.B. DER Klassiker, der immer funktioniert damit das Publikum zuverlässig eine Zugabe fordert |
10 | Zugabe | Ein Lied, das die Leute kennen. Bei einer zweiten Zugabe kann es auch etwas ganz anderes sein, wie z.B. ein ruhiges Lied oder eine Akustik-Version |
Sollte die Setlist länger werden, füge einfach die Positionen 6-9 nochmals/mehrmals hinzu. Bei einer kürzeren Setlist (bspw. als Vorband, bzw. Festival-Opener) würde ich entweder die Position 3 und/oder 4 weglassen. Zugaben lassen sich selbstverständlich auch verlängern. Wichtig ist die generelle Setlänge. Bei einer zeitlichen Vorgabe solltest du dich daran auf jeden Fall halten. Stoppt die Zeit bei einer Probe – inklusiv Ansagen und Instrumentenwechsel. Idealerweise mehrmals, um ein möglichst genaues Gefühl dafür zu bekommen wie lange die Setlist ist. Aber auch da wird es live nicht 100%ig hinhauen. Aufregung pusht eher zum etwas schnelleren Spielen.
Die Position 7 ist prädestiniert um neue Songs auszuprobieren. Auf keinen Fall diese als Opener verwenden, sonst kann Unruhe entstehen. Das Set sollte generell abwechslungsreich sein – nicht nur in der Geschwindigkeit oder Intensität. Auch dieselben Tonarten hintereinander sollten vermieden werden. Eine zu starke Schwankung muss übrigens gar nicht sein. Viele abrupte Wechsel stören auch die Vibes im Publikum. Mache es lieber smooth – du kennst deine Songs und kannst dir dienen Spannungsbogen vorstellen.
Die Setlist ist essentiell und ein wichtiger Baustein für einen gelungenen Live-Auftritt. Druckt diese für jeden aus (auch für den Mischer, die Backliner und eventuell den Lichttechniker). Vorfreude auf den Gig ist die schönste Freude – viel Spass mit dem Erstellen des Band-Spannungsbogens!
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